Wiedererlangung/Erhaltung der Mobilität und Selbständigkeit

Agnes 13.9.2018
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Egal wie gut ein Pflegebett auch sein mag, in Pflegeheimen ist die Mobilisierung der Bewohner zur Wiedererlangung bzw. Erhaltung ihrer Mobilität das «A» und «O». Während man früher noch glaubte, dass Bettruhe allein bereits zur Besserung führe, weiss man mittlerweile, dass dem nicht so ist. Ganz im Gegenteil!

Jegliche Aktivität, die wir dem Patienten bzw. Bewohner unnötigerweise, wenn auch in gut gemeinter Absicht abnehmen, lässt ihn zurückfallen. Die Chance, langsam wieder etwas mobiler zu werden, wird verspielt. So mag es zwar dem ein oder anderen Angehörigen grausam erscheinen, wenn Pflegefachkräfte beispielsweise beim Kämmen, Zähneputzen oder beim Anziehen der Schuhe nicht sofort helfen. Doch aktivierende Pflege im Betreuungsalltag bedeutet, dass ein Bewohner alles, was er noch selbst tun kann, auch selber erledigen sollte, da die Wiedererlangung bzw. die Erhaltung der Selbständigkeit nur bei solch konsequenter Vorgehensweise gelingt. Das Pflegepersonal, das ja in der Regel auch die meisten Berührungspunkte mit den Bewohnern und Patienten hat, hält somit den Schlüssel in der Hand, wenn es um die Selbständigkeit und Erhöhung der Lebensqualität von Bewohnern geht.

So appellierte z. B. der Deutsche Prof. Dr. Rainer Neubart, Wolgast, die Mobilisation entsprechend ernst zu nehmen. Er betont, dass Immobilität meist weitere Probleme nach sich ziehe, darunter Muskelabbau, Osteoporose oder Dekubitus. Insbesondere bei geriatrischen Patienten sei der Muskelverlust so eklatant, dass ein Tag Bettruhe erst mit drei Tagen Training wieder wettgemacht werden könne! Daher beruhen zeitgemässe Konzepte auch auf der frühzeitigen Mobilisierung der hochaltrigen Patienten.

Die facettenreiche Mobilisierung umfasst Lagerungstechniken, die Positionierung vom Liegen zum Sitzen und umgekehrt, den Transfer vom Bett zur Toilette/zum Rollstuhl sowie die Unterstützung beim Gehen. Dies geschieht nicht nur mit technischen Hilfsmitteln bzw. Mobilisationsassistenten*, nein, vor allem auch kommunikative Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen des Pflegepersonals sind gefragt. All dies erfordert ein enormes Wissen sowie eine hohe Kompetenz.

Denn egal ob krank oder nicht, wer wird schon gerne einfach herumgerissen ohne jegliche verbale Ankündigung. So sollten alle Aktivitäten am Patienten langsam und fließend erfolgen, schon allein wegen möglicher orthostatischer Probleme und Schwindelattacken. Hinzu kommt, dass Geschwächte meist auch Angst haben zu stürzen. Schlaganfallpatienten beispielsweise, deren Körpergefühl meist ohnehin gestört ist, entwickeln häufig ein sogenanntes «Pusher-Syndrom». Je kompetenter, selbstsicherer und freundlicher das Pflegepersonal folglich ist, desto mehr wächst auch das Vertrauen. Dadurch kann sich auch ein gestörtes Körpergefühl wieder verbessern.

 

Ursprungsbeitrag: Blog unseres Pflegebettenlieferanten wissner-bosserhoff gmbh

 

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